Métafram-Sinterlager

Métafram-Sinterlager sind poröse, schmierstoffhaltige Gleitlager aus Bronze BP 25 oder Eisen FP 20. Die sich drehende Welle entnimmt durch einen Saugeffekt aus den Poren Schmieröl, welches nach dem Stillstand der Welle durch die Kapillarwirkung in die Büchse zurückgesaugt wird. Da das Öl durch den Kreislauf nicht verloren gehen kann, sind Métafram-Sinterlager selbstschmierend.

Mechanische und physikalische Eigenschaften

MétaframBP 25FP 20
Normvergleich ähnlich SINTA50A10
TränkölShell Turbo T 100 (ISO VG 100)Shell Turbo T 100 (ISO VG 100)
Dichte [kg/dm3]≥ 6,2≥ 5,6
Offene Porosität [%]≥ 23≥ 20
Zulässige statische Belastung [N/mm2]≤ 20≤ 45
Zulässige dynamische Belastung [N/mm2]≤ 10≤ 22
Zulässige Gleitgeschwindigkeit [m/s]≤ 6≤ 4
PV-Wert unter hydrodynamischen Schmierbedingungen (vmin = 0,5 m/s) [N/mm2 x m/s]1,81,8
Zulässiger Temperaturbereich [°C]-5/+90-5/+90

Spanabhebende Bearbeitung

Métafram Standardlager werden in grossen Serien hergestellt und sind sehr preisgünstig. Es ist deshalb vorteilhaft, schon im Konstruktions-stadium die normierten Grössen vorzusehen. Wenn jedoch Spezialabmessungen gefordert sind, können diese durch spanabhebende Bearbeitung hergestellt werden. Die Laufflächen dürfen nicht geschliffen oder gerieben werden, weil dadurch die öltransportierenden Poren zugedrückt werden. Sintermetalle können mit Hartmetall (K10/K20) bearbeitet werden. Schnittgeschwindigkeit 140-200 m/min. Bei der Bearbeitung entsteht ein Ölverlust, welcher durch anschliessendes Nachtränken wieder kompensiert werden kann. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne das ausführliche Merkblatt über die Bearbeitung von Sinterteilen.

Nachtränken

Nach der spanabhebenden Bearbeitung sind die Lager in einem auf 80°C erhitzten Ölbad eine Stunde lang liegen und anschliessend erkalten zu lassen. Für das Nachtränken muss das gleiche Öl verwendet werden, mit welchem die ursprüngliche Imprägnierung vorgenommen wurde.

Spezialtränkung

Für den Einsatz der Büchsen ausserhalb des Temperaturbereiches von -5° bis +90°C bieten wir als Sonderfertigung andere Schmierstoffimprägnierungen an. Bitte fragen Sie uns an.

Sonderabmessungen

Abmessungen, die ausserhalb des Standardsortiments liegen, können wir nach Ihrer Zeichnung hergestellt liefern. Kleinere Stückzahlen werden, so wie oben beschrieben, spanabhebend bearbeitet. Für grössere Serien werden passende Werkzeuge hergestellt und die Stückpreise sind dann ähnlich interessant wie bei den Normgrössen.

Sonderlegierungen

Für aussergewöhnliche Beanspruchungen, namentlich für sehr hohe Belastungen, verfügt Métafram über Speziallegierungen. Wir bieten Ihnen diese gerne an.

Anwendungsbeispiele

Métafram-Sinterlager werden in folgenden Bereichen der Maschinen- und Konsumgüter-industrie eingesetzt: Werkzeugmaschinen, Textilmaschinen, Verpackungsmaschinen, Druckereimaschinen, Landwirtschafts-Maschinen, Fahrzeuge, Lüftungs- und Klimaanlagen, Haushaltgeräte, elektrische Handwerkzeuge, Elektromotoren, Büromaschinen, Spielzeuge, medizinische Geräte, optische Geräte, Reduktionsgetriebe, usw.

Zylinderbüchsen BP 25 und FP 20

d1 : ≤ 50 mm: F7 > 50 mm: F8
d2 : ≤ 50 mm: s7 > 50 mm: s8
b1 : ≤ 10 mm: ±0,1 mm > 10 mm: ±1%
f : Kantenbruch (0,1-0,2) x s; min. 0,2

Rundlauf: Maximale Abweichung der Messuhrwerte bei einer vollen Drehung der Büchse auf einem Dorn.

Innen-Ø ≤ 25 mm: Toleranz: 50 µm
Innen-Ø > 25 mm: Toleranz: 70 µm

Flanschbüchsen BP 25 und FP 20

d1 : F8
d2 : s8
d3 : js13
b1 : ≤ 10 mm: ±0,1 mm > 10 mm: ±1%
b2 : js14
f : Kantenbruch (0,1-0,2) x b2; min. 0,2
rmax : 0,3 x b2

Rundlauf: Maximale Abweichung der Messuhrwerte bei einer vollen Drehung der Büchse auf einem Dorn.

Innen-Ø ≤ 25 mm: Toleranz: 60 µm
Innen-Ø > 25 mm: Toleranz: 80 µm

Einpressdorn

Ø-Toleranz dP: m6

Die Sinterbüchsen werden mit der Presse in die Aufnahmebohrung eingeführt. Die empfohlene Dorntoleranz ist wichtig, damit

  • ein einwandfreier Haftsitz und
  • die gewünschte Endbohrungstoleranz erreicht werden

Büchsen vor dem Einbau

Beachten Sie die Angaben auf Seite 20.

Ø d1 Zylindrische Büchse: F7/F8
Ø d1 Flanschbüchse: F8
Ø d2 Zylindrische Büchse: s7/s8
Ø d2 Flanschbüchse: s8

Gehäusebohrung aus Stahl

Ø-Toleranz dB H7

Eine Aufnahmebohrung mit der Toleranz H7 ergibt mit den Büchsentoleranzen die passende Überdeckung für einen ausreichenden Haftsitz und die richtige Endbohrungstoleranz. Wenn die Aufnahmebohrung nicht aus massivem Stahl besteht, sollten Versuche gemacht werden, um die Bohrungstoleranzen bestimmen zu können. Wir beraten Sie gerne.

Büchsen nach dem Einbau

Bohrungstoleranzen

Zylindrische Büchsen dE:
mit Innen-Ø < 50 mm H7
mit Innen-Ø ≥ 50 mm H8

Flanschbüchsen dE: H8

Welle

Toleranz dW f7

Wellenwerkstoffe:
für BP 25: Stahl Rm ≥ 600 N/mm2
für FP 20: Stahl Rm ≥ 800 N/mm2

Die Wellenoberfläche sollte nach Möglichkeit geschliffen sein. Je feiner die Oberfläche, desto grösser die Lebensdauer. Beim Verwenden von rostfreien Stahlwellen empfehlen wir Rollieren oder Hartverchromen.

Wir beraten Sie gerne.

Technische Änderungen vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.

Links

Zusätzliche Informationen finden Sie im Looser Bronzen Katalog oder unter Download.